Sonntag, 16. Januar 2022

sonntags....auf dem hohenurach

wenn wir sonntags im auto sitzen und losfahren spüre ich, wie sich meine angespannten rückenmuskeln entkrampfen, wie ich fest und ausgeglichen sitzen kann und meine vorfreude auf unsere neuen abenteuer steigt.  
 
heute waren wir auf der suche nach einer höhle. 
die taschen voller nützlicher utensilien, wie maßband, walkie-talkie, klemmbrett und schreibzeug und stirnlampen machen wir uns nach kurzer anfahrt auf den weg. schon nach kurzer zeit mündet unser weg in den wald. es sieht nach einer theaterkulisse aus. die sonne bringt mit ihren strahlen die vertrockneten buchenblätter zum leuchten. am boden liegen glitzernd gefrorene ahornblätter. an vielen stellen blitzt saftig grünes moos hervor. 
im kampf um jeden einzelnen schritt - ja jetzt schon - fallen den kindern witzige szenen und bilder ein, als ob wir tatsächlich im theater wären.
so entdecken wir zuckerwattebäume.
die kleinen schneeinseln, die die sonne im schatten der bäume nicht erreicht hat, werden zum käfer-skigebiet. ganz oben auf dem berg entdecken wir sogar einen gletscher! 
 
 
 
wie weit ist es noch? 
 
vereinzelt reißen mich die kinder aus meinen träumereien. neben dem eigentlichen weg liegt das abenteuer, da kann man auch darüber hinwegkommen, dass man keine lust und keine kraft und keine motivation mehr hat. jeder läuft in seinem eigenen tempo. 
warum sind wir nochmal hierhergekommen? naja, ursprünglich wollten wir eine höhle erkunden.



und dann finden wir zuerst die burgruine hohenurach. raum für raum erkunden wir auf dem weg nach ganz oben ins herz des ehemaligen gefängnisses. ein hoch auf die stirnlampen und die abenteuerlust, die sofort wieder da ist. hunger und durst - bisher ganz triftige gründe für das unmögliche vorankommen - sind vergessen.




 
 
bei nur noch zaghaftem sonnenschein vertilgen wir ratzeputz unser vesper und machen uns auf die suche nach unserem ausgemachten ziel: die spaltenhöhle. der pfad dahin zweigt ganz unscheinbar und kaum erkennbar vom abstieg ab. schmal und steil geht es parallel zur außenmauer des hohenurach richtung höhle. darin erfahren wir völlige dunkelheit. nachdem wir mithilfe der strinlampen vorsichtig hineingegangen sind, schalten wir sie aus und lauschen. 

absolut nichts. 

kein licht, kein schatten, kein geräusch. für manch einen unter uns friedlich. macht aber auch angst, so völlig orientierungslos können das nicht alle unter uns lange aushalten. zurück am eingang müssen noch das forscher-equipment angewendet werden und beweisfotos gemacht werden. nun sind wir fertig für den rückweg.

zurück im autositz überfällt mich wohlige müdigkeit. das abenteuer ist abgeschlossen. leicht durchgefroren freuen wir uns alle vier auf etwas neues. 

auf wohlige wärme aus dem ofen

auf einen warmen kaffee

auf die wohlverdienten fernsehminuten

 



 

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