Dienstag, 22. Dezember 2020

2020 - was bisher geschah - rückblick auf das erste coronajahr

 zum jahresende muss ich immer wurschteln

teils verbissen und krampfhaft

in mich versunken

ich ringe um ordnung

hinterfrage und überprüfe auf sinnhaftigkeit

muss mich sortieren und ausrichten, manches auch neu einrichten

dieses gefühl hatte ich dieses jahr nicht das erste mal. gezwungenermaßen wurden wir alle ausgebremst und hineingeworfen in das eigene innere. so zumindest war es bei mir. streckenweise hatte ich zu viel zeit zum nachdenken, mir wurde schlecht auf dem kopfkarussell, das sich schnell und immer schneller drehte. obwohl die welt da draussen still stehen geblieben ist. die natur kam zur ruhe. wo war meine ruhe? ich hoffe, sie war zumindest äußerlich zu sehen.

 

mein wort des jahres ist 

perspektive 

perspektive im sinne von sichtweise.  

ich habe auf kopf, bauch und herz gehört und musste lernen, mich in diesen gedanken nicht zu verrennen. gefühle in allen varianten zuzulassen, sie nicht zu verdrängen, ignorieren oder zu umgehen. die sackgasse erkennen und rechtzeitig umdrehen. kreativität hat mir dabei viel geholfen. einfach mal machen. ausprobieren. kreativität mit den kindern einfach mal laufen zu lassen. ich verabschiede mich von meinem perfektionismus, der mir leichtigkeit nimmt mit mir selbst aber auch die leichtigkeit im umgang mit den kids. loslassen. laufen lassen. ihre sichtweise einnehmen und verstehen was in ihnen vorgeht und warum sie die dinge tun, wie sie sie tun.

diesen satz: "das macht man aber so!" abzustreifen und auf kopf, bauch und herz hören und tun, was man selbst für richtig hält.



dieses jahr führte mir oftmals vor augen, 

was mir wichtig ist. 

wer mir wichtig ist. 

weniger ist mehr.


perspektive

perspektive im sinne von ausblick oder einem ziel. 

das muss nicht weitreichend sein. manchmal reicht schon der ausblick auf den aktuellen tag. in manchen phasen des jahres ging es auch nicht viel weiter darüber hinaus. ich erfahre, wie wichtig der austausch untereinander ist. denn es braucht ein ganzes dorf, um ein kind groß zu ziehen und man kann von den unterschiedlichsten erfahrungen der anderen profitieren. und witzigerweise durfte ich während mancher erzählung feststellen, dass die situation nicht ganz so auswegslos erschien, wie ich dachte. danke an all meine zuhörer, mutmacher, mitfühler, unterstützer und hilfeleister.


das jahr in bildern. 

 

 

wir sind viel in die natur gegangen. es sind so viele schöne bilder entstanden von den kindern. es sind bilder voller leichtigkeit, voller freude, glück und unbeschwertheit. und das trotz der drückenden ereignisse in diesem jahr. die mädels sind aufgrund ihrer zweisamkeit zusammengewachsen. sie tummeln sich in ihrer eigenen fantasiewelt und streifen dort gemeinsam umher.

die große fotografiert mittlerweile auch und so ist auch ein sehr seltenes exemplar entstanden von uns als paar. beim zusammensuchen der fotos für unseren alljährlichen familienrückblick ist eins sehr deutlich. familie bedeutet dieses jahr (in bildern ausgedrückt) hauptsächlich unsere kernfamilie. wir 4. 

 

 

 

 

es sind verrückte bilder entstanden. 

hätte uns jemand erklärt, wir werden dieses jahr mit bademütze im swimmingpool in unserer ferienanlage schwimmen müssen - wir hätten ihn für wahnsinnig erklärt. mundschutz im freizeitpark? du spinnst! ...ist aber alles so gekommen. und wir haben es ausgehalten.

hätte mir jemand erzählt, die ereignisse des jahres werden nicht altbekannt sein, sondern angepasst an die jeweils geltenden corona-bedingungen - so´n quatsch! warum denn nicht? und trotzdem haben wir es hinbekommen, konnten verzichten auf manche traditionen. dabei hab ich festgestellt, dass die kinder das besser ausgehalten haben als manch ein erwachsener. 

wir haben ein kind eingeschult, das so genau das vorbild der schwester vor augen hatte und diesen meilenstein souverän passiert hat. auch wenn sie eben nicht genau so ein fest wie ihre schwester haben konnte. wir haben für sie alle möglichkeiten ausgeschöpft, um diesen besonderen tag ein unvergessliches ereignis werden zu lassen. 

und hätte mir jemand gesagt, egal was du machst, du kannst nicht alle glücklich und zufrieden machen, ja dann hätte ich ihm tatsächlich nicht sofort geglaubt. aber erfahren musste ich es leider.

 

wir tragen unsere familien mit uns herum wie anker, die uns in stürmen erden und dafür sorgen, dass wir nicht davontreiben und bleiben wer wir sind. aus "das geheimnis der schwimmerin" von erika swyler


worauf ich mich im nächsten jahr freue ist zu allererst der frühling. denn auf den wird verlass sein. 


ich freue mich auf tapetenwechsel, 

 

auf die luft im süden

ich freue mich auf den sommer, den herbst

 

auf das herumstreunern in der natur

 

manche erkenntnis kommt erst hintendrein - beim durchschauen der bilder - denn manchmal haben wir einfach mal gemacht und waren uns 4 einfach genug.

 

ich rufe euch zu: 

frohe weihnachten 

und ein gutes neues! 


könnt ihr es hören? zur sicherheit habe ich es doch noch aufgeschrieben! 

 

nächstes jahr wird besser! es kann nur noch besser werden.