Dienstag, 16. Februar 2021

konfettikerzen - nicht nur für die faschingszeit

im frühjahr letzen jahres waren wir einige wochen zwangsweise zuhause. in dieser zeit haben wir viel kreatives gemacht hier. ein projekt davon waren die dip-dye kerzen, die wir seither immer wieder zu besonderen anlässen verschenkt haben. 

nun sitzen wir ja wieder zu hause und das ist der perfekte zeitpunkt, neue experimente zu starten. die idee der selbst gestalteten kerzen wollten wir fortführen, und zwar passend zur jahreszeit: 

 


mit konfetti

 

einfache anleitungen gibt es dazu mittlerweile einige. man benötigt:

kerzen 

konfetti aus dünnem seidenpapier

backpapier 

klebestreifen

föhn

 

das backpapier auf die größe der kerze zurechtschneiden, dabei darf es nur wenig überlappen. ist es zu lange, wird es umso schwieriger, das papier richtig straff um die kerze zu wickeln.

das konfetti auf dem papier verteilen, die kreise sollten nicht überlappen. durch das backpapier kann man noch gut die lage der schnipsel kontrollieren. liegt nun das papier exakt rundum an, mit klebestreifen fixieren. in diesem schritt zeigt sich die wahre herausforderung. mit den mädels war hier viel geduld und durchhaltevermögen gefragt. das backapier verrutscht gerne, am besten arbeitet man hier zu zweit, so dass einer die umwickelte kerze festhält und der andere klebt das papier fest.

mit dem föhn auf höchster stufe solange über die kerze föhnen, bis die konfettipunkte sich merklich dunkler verfärben. dann nämlich hat sich das papier mit wachs vollgesaugt. nicht zu lange föhnen, sonst verformt sich die kerze zu stark. nun die kerze beiseite legen und abkühlen lassen. ist das backpapier straff und ohne falten umgewickelt, so behält die kerze ihre runde form. falten im papier ergeben nach dem erkalten eine unschöne oberfläche.

es hat sich als praktisch erwiesen, mehrer kerzen vorzubereiten und dann am fließband durchzuföhnen. je nach größe der kerze und position des konfettis wird es unangenehm heiß beim festhalten. wir haben die kerze in eine flache, ovale schüssel gelegt. so kann man die kerze mit dem luftstrahl gegen den rand drücken und immer wieder weiterdrehen, bis man einmal rundherum geföhnt hat.




unsere dip-dye kerzen neigen sich so langsam dem ende, nun haben wir nachschub. wollt ihr auch mal probieren?

Montag, 8. Februar 2021

lecker schmecker cracker

in der ersten homeschoolingwoche starteten wir ein ritual. 
 
 
mit dem beginn des homeschooling im januar haben wir jeden sonntag etwas kulinarisches gebacken und es montags dann nach den erledigten aufgaben zu unserer familie ausgefahren. der start bildete ein tiramisu, daher nun auch der name unserer wöchentlichen tour. 
dann gab es schon apfelcrumble, hefezopf und nonnenfürzle.
für diese woche hatten wir uns etwas salziges ausgesucht. 
wir nennen sie "lecker-schmecker-cracker"
sie machen ihrem namen alle ehre. 
und zu unser aller freude schmecken sie nach italien, 
nach urlaub, nach lauer meeresluft.
 
 

 

die zutaten sind überschaubar. das aufwändigste ist tatsächlich das backen und dabei den richtigen zeitpunkt abzupassen, bevor sie zu dunkel werden. 

zutaten: 

200g mehl (zusätzlich esslöffelweise weiteres), 150ml olivenöl, 150ml wasser, 1 tl backpulver

der pure geschmack der einfachen zutaten reicht aus für diese leckerei. der geschmack kann aber auch mit kreuzkümmelpulver, paprikapulver, einem schuss fein geriebenem parmesan ....beliebig abgewandelt werden. 

mit der küchenmaschine haben wir die zutaten ausgiebig vermischt. je nachdem wieviel mehl das öl aufnehmen kann, ist die mischung anfangs sehr feucht. nach und nach habe ich löffelweise weiteres mehl dazugegeben, bis die masse sich vom rand löst. der teig benötigt zum ausrollen viel mehl, aber dann lässt er sich sehr dünn ausrollen. am besten in 3 portionen aufteilen, sonst reicht die arbeitsplatte nicht aus. unsere cracker haben wir gewellt zugeschnitten. 

im vorgeheizten ofen bei 230°C umluft 6-9 minuten goldbraun backen. die zeit hängt stark vom ofen ab und ausschlaggebend ist die dicke des teiges. also ist es sinnvoll den ofen immer im blick zu haben. 

aufbewahrt haben wir die cracker in einer glasschüssel locker abgedeckt mit einem deckel. so bleiben sie schön knusprig. 

die mädels haben die verpackungsgestaltung übernommen. abgefüllt in eine plätzchentüte und zugetackert mit diesem ettikett konnten wir sie in umlauf bringen. 



 

vierte homeschoolingwoche 2021 - mit dem blick auf die kleinen dinge

diese woche wollen wir nur die schönen dinge hervorheben. denn die tragen uns weiter durch den tag und die woche, als die unschönen. 

 


wir haben das licht bewundert, das zusammen mit dem saharastaub entstanden ist. 

wir haben uns über die fröhlichen gesichter unserer lieben gefreut, als wir selbstgemachte nonnenfürzle verteilten( anmerkung: das ist frittiertes schmalzgebäck aus dem schwabenland)

wir haben die ersten triebe unserer schneeglöckchen gesucht - und gefunden

 


wir schauten dem starken regen zu und freuten uns, dass wir sicher und trocken drinnen sein können. 

ein wunderschöner roter marienkäfer hat uns zwei tage gesellschaft geleistet.

wir haben schöne musik gehört und festgestellt, dass das radio diese woche nur die besten lieder spielte.

die kinder haben täglich höhlen gebaut. am wochenende durften sie auch nachts darin schlafen.

wir haben tausende schritte auf einen berg geschafft und wieder runter. haben dem schlamm getrotzt und wurden mit einer wunderschönen aussicht belohnt. 

 


fasching steht vor der tür. die mädels haben sich geschmimkt und verkleidet.

die fahräder wurden aus dem schuppen geholt, es wurden ermittlungen angestellt: wer ist der geheime mister "blaue jacke"? 

geburtstage standen im kalender.

wir mädels haben die malerei wiederentdeckt.

 




auf in die nächste woche.



Mittwoch, 3. Februar 2021

homeschooling 2021 - ein persönlicher erfahrungsbericht

 "das kann doch nicht so schwer sein!"


warum in aller welt, ist es so schwierig, diese schulaufgaben in schwierigkeitsstufe klasse 4 schnell zu erledigen und dann freizeit zu genießen? warum sehen die kids das licht am ende des tunnels nicht. dort liegen die belohnungen für die harte arbeit, die das homeschooling von ihnen fordert. die aussicht auf tv, spielen, frische luft, mit der freundin telefonieren, dass die mama endlich aufhört sie mit den aufgaben zu plagen.... treibt sie nicht an. waaaarum nicht???

ich komme mir täglich vor wie auf dem hundesportplatz. dort treibe ich meine mädels durch den parcours. bin voll auf adrenalin. erstens weil ich das heutige pensum sehe. zweitens, weil ich versuche ihnen ein wenig begeisterung für die aufgaben einzureden. dabei haben sie wirklich kein bock. es kostet so viel kraft.

 


mit meiner großen habe ich die tage mal so lamentiert, dass ich ihre aufgaben in nullkommenichts durcharbeiten werde, die zeit stoppen möchte um ihr dabei zu zeigen, wie "einfach" es doch ist. 

das sah wie folgt aus:

beide mädels sitzen an ihren schreibtischen, haben einen überblick über ihre tagesaufgaben. gestern haben wir nach der erledigten arbeit noch kurz festgelegt, was sie für heute bearbeiten möchten, es sind also von ihnen ausgewählte wohlfühlaufgaben. und daraus suchen sie sich nun widerum die aufgaben mit der niedrigsten hemmschwelle heraus. man könnte meinen, die motivation reicht aus, um konzentriert loszulegen. 

jetzt schon müssen wir noch die mundwinkel korrigieren. von ganz steil nach unten nach mitte bis oben. 

ok. die kinder sind soweit, legen los. ich sitze mit im zimmer, die arbeitsblätter in mathe, die die große gerade nicht bearbeitet auf dem schoß und einen stift in der hand. ich freue mich sogar. verstohlen drehen die mädels sich um und beobachten mich. wie witzig, die mama sitzt auch mit aufgaben da. kurzes räuspern und sie drehen sich wieder zurück zu ihren aufgaben. ich kehre gedanklich auch wieder zu meinen aufgaben zurück. schriftliches multiplizieren in unterschiedlichen schwierigkeitsstufen. das machen wir schon seit wochen. die routine sollte mir helfen. ich konzentriere mich. es fällt mir schwer, den überblick zu haben, welche zahlen ich nun schon multipliziert habe und welche nicht. ich komme langsam voran. denn ich merke, dass ich das zimmer abscanne. nach geräuschen. nach hinweisen auf den status der kinder. arbeiten sie noch oder sieht das von hinten so aus, als ob sie schon in ihr träumerland gewechselt sind? nochmal räuspern, nur zur sicherheit. wo war ich jetzt? hab ich 9x9 schon gerechnet, welchen übertrag musste ich noch berücksichtigen, neiiiiiin, zur sicherheit nochmal von vorne. eine frage kommt auf. blatt weg und schauen, wo es fehlt. nochmal beide anschubsen und dann wieder zurück zu meinem blatt. oh mann! erst die hälfte geschafft. "was kann ich den mädels nachher als zwischensnack anbieten?" die gedanken beginnen zu wandern. nein! nicht abschweifen! die seufzer der mädels werden lauter. nochmal korrektur der mundwinkel und zwischenstand der zeit bekanntgeben. nur noch ein paar minuten dranbleiben, dann machen wir kurz pause. puuuuh! ich habe die zweite seite zur hälfte geschafft. die große steckt fest. anschucken bringt nix. der timer klingelt. zum glück!

"mama, was soll ich machen?" was kann man denn in 5 minuten machen? warum muss ich dir das in der pause auch noch sagen, was du machen möchtest. es reicht doch während der arbeitsphase.

 


die mädels tingeln ins wohnzimmer in richtung der puppen, die sie aktuell wieder entdeckt haben. ich nutze die gunst der stunde und mache weiter mit meinen aufgaben. jetzt muss aber was laufen. es ist ruhig im zimmer. tatsächlich schaffe ich es ein starkes stück weiterzukommen. ich merke, wie ich vor konzentration die augen zusammen kneife. manchmal halte ich sogar die luft an. es ist wirklich schwer, so fokussiert zu arbeiten. 

die pausenzeit ist um, ich rufe nach ihnen. nur widerwilig geben sie das spiel auf, sind aber im kopf noch in ihrer puppenwelt. das merkt man an dem, was sie am schreibtisch sitzend noch von sich geben. schrille laute, kindersprache, einzelne wortfragmente. das rüberwechseln fällt schwer. "mama, ich hab hunger!" was? wir haben vor einer starken halben stunde den frühstückstisch verlassen. schon wieder hunger? was hab ich mir vorhin überlegt, als der gedanke an den zwischensnack aufkam? ich schwenke um, nein, sie kann noch nicht hungrig sein. das ist rauszögerungstaktik. klare ansage von mir. einen snack gibt es nach den nächsten 20min. stöhnen, noch ein weiterer versuch mich umzustimmen. vergebens. konzentration! wo wart ihr stehen geblieben, was kommt jetzt dran? wo stehen die mundwinkel? 

als beide wieder "in der spur" sind, mache auch ich weiter. ich hole mir das dritte blatt. das reißt die große wieder aus ihrem mäßigen flow. kurzes zuzwinkern, ein schulterklopfen, das soll sie zum weitermachen bewegen. es ist so schwer. nun dauert es ein wenig länger bis der kopf über dem arbeitsblatt ist. drüben am anderen tisch verzweifelt die kleine. die luft ist raus. schon in der zweiten arbeitsphase. das kann ja heiter werden. unser gebrabbel stört die große, hüpfe schnell rüber und schucke sie an. bunte stifte, ja das hilft. es sieht herrlich aus, wenn die striche in der rechnung bunt sind. sie beginnt, die aufgaben in unterschiedlichen farben zu unterstreichen. es versteht sich von selbst, dass die farben regenbogenartig aufeinander folgen. und das gibt ihr tatsächlich ansporn. geschafft!

die kleine hat mittlerweile aufgegeben. die kurze auszeit, während ich mich um die große gekümmert habe, hat sie genutzt, um sich völlig verzweifelt mit ihrem reisenkuschelhund auf dem bett zu verkriechen. eine träne kullert ihr über die wange. es ist aus. kurz keimt meine hoffnung auf, dass sie noch die kurve kriegt und eben später weitermacht. aber da ist hopfen und malz verloren. 

der timer piept. die große hat es sogar geschafft, einen teil vom arbeitsblatt für morgen vorzubereiten, die aufgaben sind vorgeschrieben, natürlich in regenbogenfarben unterstrichen und sie himmelt das blatt an. die perfekte ausgangssituation für morgen. ein weiteres schulterklopfen und die frage, ob das jetzt nicht ein tolles gefühl ist, es geschafft zu haben. die mundwinkel sind freiwillig oben. pause. 

 


die puppen sind wieder dran.

 

für die dritte arbeitsphase hat sich die große aufgaben in deutsch ausgesucht. klappt gut. die kleine hat immer noch aufgegeben. sie steigt jetzt ins killergeschäft bei der großen ein. kann ja nicht schaden. sie unterstützt nun und hinterfragt die rechtschreibung einiger wörter. i oder ie? ihre teamarbeit ist prima. ich lasse laufen. zurück zu meinen aufgaben, kann gerade eh nichts anderes anstoßen. gemeinsam schlagen sie im kinderduden wörter nach. mein herz geht auf. ich ertappe mich beim anstarren. bin abgeschweift. so ist das also, wenn die kids über ihren blättern sitzen. gar nicht so einfach, wenn im zimmer noch weitere schauplätze sind. kurze anmerkung: getrennte zimmer klappen nur eingeschränkt, da sie dann alleine ins träumen kommen und auch nicht voran kommen, so dass ich ständig von zimmer zu zimmer pendeln muss zum anschucken. mit ach und krach vervollständige ich das dritte blatt. während der nächsten pause schnappe ich mir das arbeitsheft der großen und schreibe die letzten aufgaben ab. nicht ohne den mädels ein versprechen abgenommen zu haben. die teamarbeit soll auch in die andere richtung funktionieren. sie sollen nachher die lernwörter der kleinen gemeinsam als laufdiktat erledigen. als sie zurückkommen habe ich alle matheaufgaben erledigt. und ich merke, wie schwer es war, die konzentration zu halten.

das laufdiktat klappt prima! währendessen bringe ich eine ladung wäsche zum laufen und checke die lage in der küche. sie kommen glücklich und stolz aus dem kinderzimmer. dickes lob von mir und die große pause steht an. sie wünschen sich eine folge ihrer aktuellen lieblingsserie. 

danach verschaffen wir uns nochmal einen überblick über die verbleibenden aufgaben. wir machen abstriche. das erleichtert uns alle. wir schmieden den plan, wie wir jetzt weitermachen. sie wünschen sich heute in die badewanne zu gehen. das wird das zugpferd für heute. das licht am ende des tunnels. 

 


schulende. wir haben vergessen den timer zu stellen. die phasen, in denen konzentriert gearbeitet wird, werden immer kürzer, die pausen dazwischen immer länger. aber die aufgaben sind abgeschlossen, das pensum haben wir nicht erreicht. die kleine wünscht sich einen aufkleber, so wie die große gestern beim abholen der wochenaufgaben welche von ihrer lehrerin bekommen hat. wir wühlen meinen aufkleberfundus durch. natürlich darf die große sich auch einen aussuchen. die wahl fällt schwer. da reicht einer nicht aus. die sind alle sooooo schön. der spontane deal ist nun, dass sie jeden tag einen aussuchen dürfen. morgen ist ja auch noch ein tag. 

wir machen feierabend für heute. wo ist die zeit hin? nach dem mittagessen lassen sie sich die wanne einlaufen - natürlich mit badequatsch. es ist 14 uhr. ich lasse sie im wasser sitzen bis die haut richtig schrumpelig geworden ist. die große muss heute aber noch mindestens drei kapitel im neuen buch von der schule lesen. aber erst, wenn die erinnerung an die mühen des vormittags verblasst sind. vielleicht kriegt die kleine dann auch noch lust, ihren kurzen text von heute morgen zu lesen. 

"das kann doch nicht so schwer sein!"






die drei kapitel für abends sind natürlich auch nicht zu schaffen. nach zwei geben wir auf. der tag soll mit einem wohlfühlgefühl enden und nicht mit frust. die lesehausaufgabe der kleinen klappt prima. der trick, sie dem papa vorzulesen bewirkt wunder.
 

wenn die mädels im bett sind, ist das mein licht am ende des tunnels. und vielleicht suche ich mir dann auch noch einen klitzekleinen aufkleber aus. einen mit glitzer. und pink. das ist dann meine belohnung für heute. zusammen mit noch ein wenig mehr verständnis für die leistung, die sie in diesen tagen vollbringen. 


anmerkung: die zahlentafeln musste die kleine machen für die schule.