Freitag, 27. August 2021

erinnerungsfabrik urlaub - ich sammle für die trüben, dunklen tage

 

es brennen sich kleine vierecke voller erinnerungen ein. 

 


 

...in diesen speziellen tagen im jahr, die komplett entschleunigt sind. die nicht durchgetaktet sind. und in denen - wenn es gut läuft - alle auf ihre kosten kommen. 

die erinnerungen und querverbindungen zu bereits erlebtem werden neu vernetzt. es spinnen sich feine fäden zu schnüren und weiter zu netzen. das gemeinsam erlebte verbindet uns und doch ist es erstaunlich, wie unterschiedlich uns die reize ansprechen. und wie weit teilweise unsere kinder schon in vergangenen erinnerungen leben und sie im passenden moment aus ihrem erinnerungs-archiv wieder abrufen können. 



 

gerüche, geschmäcker und gedanken, die fest mit dem ersehnten urlaub verbunden sind. 

der feine geruch dieser nach minze duftenden pflanze, die sich im borstigen gras versteckt. wohl dosiert verströmt sie einen schwall ihrer typischen duftnote. 

die geschmäcker des kaffees, der milch und der butter sind hier anders als zuhause. die einfachsten gerichte schmecken raffiniert und vollkommen. 

 

da ist das bild des wassers, das über die feinen steine am strand schwappt, wenn die wellen brechen und die sonne durch die wirbelungen hindurch ihre lichtspiele veranstaltet. ich könnte stundenlang zusehen und mich an diesem endlosen spiel erfreuen, das nur die dunkelheit beenden kann. oder die kinder meine aufmerksamkeit einfordern. 

 

die schatten der bäume und sträucher, die an den hauswänden tanzen. 

 

das atemlose glück, wenn die kinder aus dem wasser auftauchen. die haare über der taucherbrille klebend, was aber nicht weiter stört, denn schwups sind sie wieder untergetaucht und versuchen sich im nächsten purzelbaum unter wasser oder im handstand à la schiefer turm von pisa. 

 

 

 

 

die farben des sonnenuntergangs 

 

das zirpen der zikaden 

 

den klebrigen mund nach dem eisessen 

 

das was ich hörte und wohl denke, nicht gehört zu haben 

 

den geruch der zitronellakerze auf dem tisch 

 

den klang der italienischen sprache mit all den wundervoll klingenden worten. 

 

das herabsinken der angespannt hochgezogenen schultern bemerken und bewusst spüren. 

 

 

 

 

am morgen schon gleich zu spüren, dass es ein heisser tag werden wird. und sich im selben moment an dem gedanken an abkühlung im see oder pool erfreuen. 

 

das in den tag hinein leben ohne großartig zu planen. 

 

das vor sich hin dösen, schwelgen in seinen gedanken, lesen bis mitten im satz das nächste mama, ....? ertönt. und dann sich einzugestehen, dass dieses buch hier nicht die richtige lektüre ist. und es wegzulegen mit großer vorfreude auf den richtigen zeitpunkt, der da noch kommen wird.