Sonntag, 26. Oktober 2025

mein herbst in bildern

liebe auf den zweiten blick 


an den herbst muss ich mich meist erst ein wenig gewöhnen. das liegt nicht daran, dass ich ihn nicht mag, sondern daran, dass er den sommer vertreibt. der herbst scheucht uns zuhause wieder ins haus hinein. hindert uns daran, gemütlich unsere terrasse und den garten zu genießen. verkleinert unseren wohnraum. und das zueinem zeitpunkt, an dem ich am sommer noch festhalten möchte.

und wenn ich das ende meiner liebsten jahreszeit hinnehmen kann, beginne ich auch den herbst zu lieben. seht selbst, wie schön er sein kann. 

 


auf unseren spaziergängen über die alb sehe ich große weiten, wald und himmel, wie sie selbstverständlich ineinander übergehen. morgens auf dem weg zur arbeit freue ich mich immer auf diesen einen punkt in der landschaft. an dieser einen stelle habe ich in kurzer zeit die vielfältigsten bilder des herbstes sehen dürfen.

 

 

 in den bäumen hängen die farben 

manche liegen schon auf den wiesen im grünen gras. über unseren köpfen rieseln die blätter von den bäumen. 


 

pilze stehen am wegrand und stoppen immer wieder unseren gang. doch nicht immer kann ich stehen bleiben. meine beine waten mechanisch angetrieben durch den trockenen blättermix aus eiche, buche und ahorn. in weiten schritten pflüge ich durch die blätterhaufen, die der herbstwind zusammengetragen hat.

 

 

 

 
 
wir entdecken kleine krabbeltiere und mit dem blick nach oben merke ich, wie klein ich selbst bin. es ist alles nur eine sache der perspektive. zwergen und riesen gibts in den verschiedensten zusammenhängen.
 
 

 

abends wenn die sonne sich in den gräsern auf den feldern sammelt  und die trockenen halme zum leuchten bringt steigt ein glücksgefühl in mir hoch. große erfurcht vor der natur und ihren schauspiel. einfach nur den moment einfangen und genießen. hier mag ich gar nicht weitergehen, den augenblick einfrieren und bewahren.

 

 

 das ist er - mein herbst 

meine bilder zeigen nicht dieselbe geschichte, die sich vor meinem inneren auge abspielt. sie können nicht im geringsten ausdrücken, welche gefühle das gesehene in mir hervorruft. nur mein auge sieht genau den punkt, auf dem der zauber liegt und schneidet die ränder passend zurecht. 

die bilder passen in kein genormtes quadrat oder rechteck, 

darin fällt immer etwas weg, 

es passt nicht alles hinein,  

es fehlt ein teil oder ist zu viel oder 

es ist nicht richtig abgebildet.

ich sehe immer noch etwas mehr als die bilder zeigen. viele lösche ich nach dem ansehen gleich wieder, weil sich in ihnen nicht das abbildet, was ich eigentlich einfangen wollte.

 

....und dennoch spüre ich den herbst deutlich - mit allen sinnen.