Sonntag, 28. März 2021

kleine fluchten - wilhelma light

 es ist sonntag. 

ein beliebiger sonntag anfang 2021. wir machen einen familienausflug, wie jeden sonntag.

doch heute, das ist etwas besonders. 

wir fahren die weinsteige richtung stuttgart hinunter und unsere große stellt fasziniert parallelen zu unseren fahrten in den urlaub her. die kurvige straße, die hänge und abgründe erinnern an einen der bergpässe, die wir in richtung italien überqueren. die sonne scheint und unsere vorfreude ist riesig. eindlich wieder ein besonderes erlebnis. 

 

der zauber eines zoos liegt darin, dass er uns die ganze welt zeigt - an einem tag

oliver w. schwarzmann 

 


wir machen einen ausflug in die wilhelma. seit langen wochen kann man nichts mehr machen, alles ist geschlossen. vergnügungsparks, ausstellungen, museen, zoos...da war die zeitweise öffnung der wilhelma ein lichtblick, eine willkommene abwechslung und ein hauch von altbekannter normalität.

die eintrittskarten musste man eine woche vorher online lösen. dafür bekommt man einen zeitrahmen für den eintritt. es ist so angenehm, weil alles so unproblematisch schon vorher organisiert ist. am eingang wird nur der qr-code gescannt, das parkticket ist auch schon im voraus bezahlt. keine schlange an den kassen oder parkautomaten. 

der einzige nachteil: das geht nicht spontan. man muss vorausplanen. ein bisschen so, wie bei einem urlaub. dafür konnten wir uns eine woche lang darauf freuen. (aber auch bangen, dass die wilhelma auch wirklich am sonntag noch geöffnet sein wird)


die wilhelma war angenehm gefüllt. alle waren ausgelassen wegen der neuen freiheit. schon vor dem mittagessen sehen wir jede menge kinder mit einem eis in der hand. popcorntüten. diese ratscheräder gefüllt mit zuckerperlen. große zuckerlollies in klebrigen kinderhänden. es scheint, als ob die eltern und großeltern heute besonders großzügig ein auge zudrücken und alle wünsche von den augen ablesen. 

ach ja, und dann sind ja da auch noch die vielen tiere. zwar darf man nicht in die häuser hinein, aber die sonne scheint und es ist eine freude sie in dieser altbekannten umgebung zu genießen. es gibt genug zu sehen.




 
 
das gedränge vor den gehegen ist quasi nicht vorhanden. die meisten besucher sammeln sich bei der audienz des löwen. nachdem wir am leeren aussengehege vorbeigehen und schon enttäuscht sind, weil auch in den darauffolgenden gehegen keine raubkatzen zu sehen sind, hören wir das mächtige brüllen des löwen. aus dem umfeld ströhmen einige neugierige gäste heran. und tatsächlich: da throhnt der könig der tiere, so als ob er kurz vor feierabend noch seine starallüren befriedigt haben wollte. oder ist das für ihn wie ein bisschen fernsehen vor dem schlafen gehen? fast scheint es mir so.




 
 
die magnolien um die seerosenteiche sind schon zaghaft geöffnet. sie leuchten hell in der sonne, als wir vor dieser wunderschönen kulisse unser vesper auspacken. 







 
einer der schönsten momente erlebe ich, als die flamingos aufgeregt von einem ende des geheges zum anderen flattern. dabei breiten sie ihre flügel aus und man kann das herrliche gefieder in seiner vollen pracht bewundern. vor lauter staunen schaffe ich es nicht rechtzeitig die kamera zu zücken. aber man kann noch den satten roten streifen an der seite erkennen.

 


k
 
 
diese palmen sind das einzige, was wir aus dem inneren eines hauses erhaschen können. alle innenräume sind für die besucher gesperrt. diese tür ist zum lüften geöffnet. der zugang war eindeutig gesperrt, aber die kamera kann diese hürde überwinden.

 


heute haben wir nicht nur einen ausflug gemacht. wir waren auf der ganzen welt zu gast und haben überall ein wenig reingeschnuppert.

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