Sonntag, 16. Januar 2022

sometimes all you need is a good cake

 

 

vor fast genau 3 jahren habe ich dieses rezept schon einmal vorgestellt.schaut mal hier...

 

französischer apfelkuchen und schwäbisches savoir-vivre 

 

es ist mein lieblingsrezept, das langweiligen rührkuchen elegant aufpeppt. diesmal hab ich es wieder etwas angepasst an meine verfügbaren zutaten. nach der weihnachtszeit blieb noch jede menge puderzucker von den schokomandeln übrig. der ist veredelt mit feiner schokolade und spuren von zimt - viel zu schade zum entsorgen. auf der suche nach einem geeigneten rezept, fiel mir sofort der französische apfelkuchen ein. den rührteig habe ich wie im rezept beschrieben hergestellt, die äpfel allerdings weggelassen.

 

 

 wir genießen ihn, denn jeder bissen hält seine eigene überraschung bereit. der leichte zimtige geschmack erinnert noch ein wenig an weihnachten. kleine nussstücke erzeugen einen besonderen biss. der schokoladenanteil ist perfekt.

haargenau so werde ich ihn erst wieder in der nächsten weihnachtszeit backen können.


sonntags....auf dem hohenurach

wenn wir sonntags im auto sitzen und losfahren spüre ich, wie sich meine angespannten rückenmuskeln entkrampfen, wie ich fest und ausgeglichen sitzen kann und meine vorfreude auf unsere neuen abenteuer steigt.  
 
heute waren wir auf der suche nach einer höhle. 
die taschen voller nützlicher utensilien, wie maßband, walkie-talkie, klemmbrett und schreibzeug und stirnlampen machen wir uns nach kurzer anfahrt auf den weg. schon nach kurzer zeit mündet unser weg in den wald. es sieht nach einer theaterkulisse aus. die sonne bringt mit ihren strahlen die vertrockneten buchenblätter zum leuchten. am boden liegen glitzernd gefrorene ahornblätter. an vielen stellen blitzt saftig grünes moos hervor. 
im kampf um jeden einzelnen schritt - ja jetzt schon - fallen den kindern witzige szenen und bilder ein, als ob wir tatsächlich im theater wären.
so entdecken wir zuckerwattebäume.
die kleinen schneeinseln, die die sonne im schatten der bäume nicht erreicht hat, werden zum käfer-skigebiet. ganz oben auf dem berg entdecken wir sogar einen gletscher! 
 
 
 
wie weit ist es noch? 
 
vereinzelt reißen mich die kinder aus meinen träumereien. neben dem eigentlichen weg liegt das abenteuer, da kann man auch darüber hinwegkommen, dass man keine lust und keine kraft und keine motivation mehr hat. jeder läuft in seinem eigenen tempo. 
warum sind wir nochmal hierhergekommen? naja, ursprünglich wollten wir eine höhle erkunden.



und dann finden wir zuerst die burgruine hohenurach. raum für raum erkunden wir auf dem weg nach ganz oben ins herz des ehemaligen gefängnisses. ein hoch auf die stirnlampen und die abenteuerlust, die sofort wieder da ist. hunger und durst - bisher ganz triftige gründe für das unmögliche vorankommen - sind vergessen.




 
 
bei nur noch zaghaftem sonnenschein vertilgen wir ratzeputz unser vesper und machen uns auf die suche nach unserem ausgemachten ziel: die spaltenhöhle. der pfad dahin zweigt ganz unscheinbar und kaum erkennbar vom abstieg ab. schmal und steil geht es parallel zur außenmauer des hohenurach richtung höhle. darin erfahren wir völlige dunkelheit. nachdem wir mithilfe der strinlampen vorsichtig hineingegangen sind, schalten wir sie aus und lauschen. 

absolut nichts. 

kein licht, kein schatten, kein geräusch. für manch einen unter uns friedlich. macht aber auch angst, so völlig orientierungslos können das nicht alle unter uns lange aushalten. zurück am eingang müssen noch das forscher-equipment angewendet werden und beweisfotos gemacht werden. nun sind wir fertig für den rückweg.

zurück im autositz überfällt mich wohlige müdigkeit. das abenteuer ist abgeschlossen. leicht durchgefroren freuen wir uns alle vier auf etwas neues. 

auf wohlige wärme aus dem ofen

auf einen warmen kaffee

auf die wohlverdienten fernsehminuten

 



 

Samstag, 1. Januar 2022

rückblick 2021

 es kann nur noch besser werden   ....  waren meine letzten worte im rückblick 2020

2020 war immer noch anstrengend für mich

in etappen wurde man vertröstet auf bessere zeiten, auf bessere umstände. das große "c" schwebt über allem. man wächst hinein, langsam. teilweise freiwillig, oft auch unfreiwillig. die phasen voller optimismus und zuversicht werden gefühlt immer kürzer und sind immer schneller gefolgt von phasen des überdrusses. wie lange schon denke ich: nur noch kurz die misere aushalten dann wird es bessser. zähne zusammenbeißen und zusammenreißen. für die kinder. für uns alle hier.

es wird immer mehr. 

noch eine woche aushalten, 

noch zwei wochen muss die kraft reichen. 

nur noch ein monat. 

der frühling wird besserung bringen, 

der sommer bestimmt! 

um dann festzustellen, dass dann doch keine entlastung eintritt. ich fühlte mich abgehängt, kam nicht hinterher alles zu verschaffen. egal wie gut ich mir meinen plan zurechtgelegt habe, er wurde oft ganz kurzfristig umgeworfen und ein neuer plan musste her. ich fühlte den zwang etwas aufholen zu müssen, das was ich scheinbar verpasst habe (oder meine kinder in der schule). die kleinen lichtblicke im ausgleichen, weich machen, fallen mir nur noch selten auf. ich bin dünnhäutig, fahre schnell aus der haut. ich hasse es nur noch reagiern zu können. was wir morgens ausgemacht haben kann schon am mittag hinfällig sein. das ständige pläne schmieden. termine und arbeit unter einen hut kriegen. und bloß nicht die zeit für hausaufgaben oder langeweile und die phantasiewelt vernachlässigen. arzttermine wochen oder monate voraus vereinbaren und den stundenplan mit berücksichtigen. dann feststellen, dass auch der stundenplan nicht bindend ist. wieder umplanen.

 

jeder nachteil lässt sich zu einem vorteil umwandeln

meine innere unruhe ist dann begleitet vom drang mich zu sortieren, auszumisten, eine essenz zu finden. es fällt mir schwer, die nötige gelassenheit zu haben. dann falle ich zurück in das verbissene und verkrampfte. dabei - aus der ferne betrachtet - ist mir bei so viel unklarheit so vieles klarer geworden. ich habe mir meine klitzekleine welt schön gestaltet, freue mich an unserem schönen zuhause und den menschen, die uns hier (und dem wenigen darüber hinaus, das corona uns noch zugesteht) geblieben sind. kleine fluchten sind umso wertvoller und wertgeschätzter geworden. das strandkorb-konzert von philipp poisel zum beispiel ließ mich viele wochen unbeschwerter ertragen.

 

wie weit komme ich im hier und jetzt? 

unsere vielen ausflüge in die natur sind mir so wertvoll geworden. sie zwingen mich zum loslassen, zum einfach so sein. ohne erwartungen. schauen, was wir erleben. ohne die gedanken an die wäscheberge, den einkauf, die hausaufgaben der kinder, irgendwelche termine, die wir einhalten müssen. zulassen, dass ich nicht alles im griff haben muss. das lachen kommt ganz ungezwungen aus mir heraus und fühlt sich wieder herrlich leicht an. und ich übertrage das in unseren alltag. leben im jetzt. in dieser situation. ohne an die nächste aufgabe zu denken. im urlaub genieße ich das in den tag hineinleben. ohne weitreichende pläne, die wieder zerstört werden können.


die schönsten weihnachtsgeschenke sind manchmal nicht in papier verpackt, sondern in worte.

worte und menschen sind mir wichtiger geworden. lockere kontakte haben sich als große inspiration herausgestellt und tragen mich über weite strecken durch den bereichernden austausch mit ihnen. auch fremde menschen sind dabei, die ich auf instagram für mich entdeckt habe. oft sind es ihre kleinen aber feinen formulierungen, die meinen nerv treffen und durch die ich mich verstanden fühle. sie schaffen es dinge zu formulieren, die mir noch vage im kopf herumgeistern und peng: da ist genau das gesagt, was ich selbst noch nicht klar ausdrücken kann. dann ist es okay mir einzugestehen, dass ich für einen kurzen augenblick keine kraft mehr habe. 


die kanzlerin ist jetzt ein mann

 

noch nie war ich so aufmerksam, was die politik oder das aktuelle zeitgeschehen anging. mein wortschatz ist innerhalb kurzer zeit zwangsweise angereichert mit wissenschaftlichen und medizinischen begriffen. die kinder sind vollprofis im coronatest-business und können schon fachsimpeln über die verschieden testarten und sogar die hersteller... wir gehen mit abkürzungen aus diesen bereichen mittlerweile ganz selbstverständlich um und es scheint kein tag zu vergehen, an dem man dem begriff "PCR-test", "STIKO" oder "RKI" entrinnen kann. die tagesaktuellen inzidenzzahlen flutschen genau so selbstverständlich über das handydisplay wie die wetterprognose. 


 

leise weht ein blatt vom baum und nichts ist mehr so wie es einmal war

 

persönliche schicksale hielt das leben für uns bereit. krankheiten beutelten jung und alt und wir fühlten schmerzlich mit. mensch und tier haben uns verlassen und hinterließen eine lücke, aber holten bei mir auch viele wertvolle erinnerungen an gemeinsam verbrachte zeiten hervor. trauer, abschied, schmerz und krankheit jedoch bekräftigen meinen blick auf das hier und jetzt. sie lassen mich das vergangene und das zukünftige wertschätzen. sie zeigen mir, dass wir aufeinander aufpassen müssen, dass wir nichts verpassen dürfen - seien es 

ein danke oder 

ein gemeinsam verbrachter moment oder 

ein anregendes gespräch, 

gemeinsames lachen oder auch 

gemeinsam geweinte tränen.

 

 


unser ganz persönliches jahr in bildern



 
blumen - im garten oder in der freien natur ein happy place für mich
 
 
 
 
 urlaub und ausflüge waren schon lange nicht mehr so erholsam für mich
 
 
 
ein highlight in diesem jahr war die unterstützung bei der apfelernte unserer nachbarn. 
vom äpfel auflesen und verladen bis zur abgabe in der mosterei haben wir alles mitgemacht. zur belohnung durften wir uns apfelsaft beim getränkehändler holen. ob wir unsere eingesammelten äpfel herausschmecken?  ... auf jeden fall schmeckt das apfelmus aus den äpfeln phänomenal. 
 
 
 
meine ziele für 2022 sind nicht hoch gesetzt. 
ich möchte einfach nur im jeweiligen moment sein.
 
 
frohes, glückliches und gesundes neues jahr!