im garten hat jede jahreszeit seinen reiz.
die schönste jahreszeit ist für mich der sommer.
alles blüht. der garten und die terrasse sind das zweite wohnzimmer. man ist immer an der frischen luft. kann barfuß durchs gras laufen. an den reichlich blühenden blumenbeeten vorbeischlendern, das gemüsebeet abernten.
es ist die glücklichste und unbeschwerteste zeit im gartenjahr. man kann den garten genießen.
die größte aufgabe ist, die pflanzen mit genügend wasser zu versorgen. man muss beständigkeit an den tag legen und durchhaltevermögen. der tägliche rundgang hat für mich etwas mit routine zu tun. gerade wenn es sehr heiß ist, muss man sich um jedes noch so kleine pflänzchen sorgen.
im herbst wird der garten schon wieder auf die kälteren jahreszeiten hergerichtet. es blüht weniger, dennoch ist es eine schöne zeit. der sonnenhut steht noch hoch im beet.
im garten muss man anpacken. da ist praktisches wissen nötig.
von meinem papa bekam ich einst eine unterweisung, wie man rosenbüsche zurückschneidet. etwas zaghaft, aber mit der zeit doch selbstbewußt, schnitt ich jahr um jahr zurecht und zurück. omas rosen erfreuten immer wieder uns und auch die nachbarn. einmal unterstützte mich mein papa wieder beim schneiden. er ging etwas beherzter, um nicht zu sagen rigoroser mit dem abschneiden um. als die arbeit beendet war, gebe ich zu, war ich am zweifeln: ob die rosen im nächsten jahr wieder wachsen würden?
und dann kam ein weiterer aspekt im gartenleben dazu: vertrauen
denn, die büsche wuchsen wieder wie eh und je. ich musste nur darauf vertrauen.
meditative arbeiten machen mir am meisten spaß. ich könnte stundenlang und gedankenversunken verblühte blumenköpfe abschneiden. gerne alle einzeln.
lavendel abschneiden. kein problem! stuuuundenlang - wenn die kinder mich lassen, hahaha.
in dieser jahreszeit muss man eine vision haben vom garten, wie er im kommenden jahr aussehen soll. man braucht vorstellungskraft, kreativität.
man geht in vorleistung, investiert in die zukunft und pflanzt frühlingszwiebeln.
der graue winter ist nicht mein freund. trotzdem tut sich etwas im garten. unter der schützenden reisigschicht warten die frühblüher auf ihren einsatz. bei schnee und eis versorgen wir unsere heimischen vögel mit fettfutter. einzelne büsche haben wir mit lichterketten beleuchtet. es herrscht eine heimelige stimmung und wir freuen uns beim heimkommen auf das licht, das uns den weg leuchtet.
der winter lehrt uns, dass alles und jeder einmal eine pause braucht. zeit zum innehalten, um neue kräfte zu sammeln. man kann auf einen möglichen neuanfang vertrauen.
im frühling wird man für all seine vergangene arbeit belohnt. angst und bangen werden zerstreut, wenn die ersten grünen spitzen aus dem boden hervorstechen. nun muss man weiter in vorleistung gehen und samen aussäen, jungpflanzen vorziehen und auf die zeit im blumen- und gemüsebeet vorbereiten. bloß nichts überstürzen. nach schritt 1 kommt schritt 2. es zeigt sich bald, ob der ein oder andere rückschnitt gelungen ist. meistens bekommt man nächste saison eine zweite chance. oder man entscheidet sich für einen anderen weg, versucht eine andere möglichkeit.
genuss
beständigkeit
durchhaltevermögen
routine
fürsorge
praktisches wissen
zweifel und vertrauen
meditation
vision, vorstellungskraft
kreativität
ruhe
kraft tanken
harte arbeit
so lassen sich einige parallelen ziehen zwischen dem leben und der gartenarbeit.
auf in den garten, dort lernt man für´s leben.
viel spaß und freude wünsche ich euch im grünen.
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