letztes wochenende fand das 35. filderkrautfest in leinfelden-echterdingen statt. viele jahre schon nehmen wir uns vor mal dort aufzuschlagen und das berühmte filderkraut in jeglicher form genießen zu können. dieses jahr haben wir es endlich geschafft. zusammen mit schwesterlein und familie sind wir durch die straßen echterdingens geschlendert.
"mensch, das wär doch ein toller bericht für deinen blog!" sagte schwesterlein zu mir. ja da hatte sie recht, nur heute war ich zu faul, die kamera mitzunehmen. außerdem goss es zeitweise in strömen und das hantieren mit der kamera wäre nicht besonders angenehm gewesen.
wir haben einen riseigen spitzkohl erstanden und wir werden die nächsten wochen weisskohl in allen möglochen variationen essen müssen.
nicht schlimm!
meine ma hat uns schon eingestimmt auf das, was uns erwarten wird in nächster zeit.
am liebsten esse ich sie, wenn ich sie nicht selber machen muss, hehe. meine oma macht die wickel mit weißkraut und meine ma mit sauerkraut. haben beide was für sich.
aber einmal im jahr mache ich sie auf jeden fall selbst: für den skiurlaub
da reist ein bis ganz oben gefüllter sicomatik mit ins skigebiet und ist traditioneller teil im menü.
deshalb kann ich jetzt auch ohne schlechtes gewissen das rezept für die leckern päckchen an euch weitergeben.
das weißkraut muss erst vorgekocht werden. dazu den krautkopf in einen ausreichend großen topf geben und mit salzwasser auffüllen. 2-4 el essig dazugeben, je nach eigener vorliebe. jetzt muss das minimum eine stunde (bei kleinem krautkopf) bis zwei stunden (bei größerem kaliber) bei mittlerer hitze köcheln. ich lasse den topf noch auf der heißen platte bis sie ausgekühlt ist und über nacht zieht das ganze noch schön durch. das kohlwasser wird später noch gebraucht.
am nächsten tag bereite ich die füllung vor.
ein pfund hackfleisch
1,5 packungen kochbeutelreis(oder die dementsprechende menge losen reis)
2 große zwiebeln
salz und pfeffer
die zwiebeln werden in kleine würfel geschnitten und in reichlich (!) öl angebraten. auskühlen lassen. das hackfleisch mit salz und pfeffer abschmecken und dann den reis und die zwiebeln mit dem öl dazugeben und alles vermengen.
vom kraut löse ich die blätter ab, schneide den strunk raus (je weicher das kraut, desto mehr kann man davon dran lassen) und lege auf die dünne seite des blattes eine kleine portion der hackfleisch mischung. das blatt von beiden seiten einklappen und in richtung strunk aufrollen.
ein wenig von dem kohlwasser im großen topf lassen und die krautwickel nach und nach aufschichten. wenn das hackfleisch aufgebraucht ist, wird der topf mit dem restlichen kohlwasser aufgefüllt, so dass die obere schicht krautwickel gut bedeckt ist. bei bedarf nochmal 1-2 el essig dazugeben.
nochmals eine stunde kochen lassen.
und schon sind sie fertig - das ging schnell, oder nicht?
okay, der aufwand ist nicht ganz ohne, aber bei dieser menge essen wir zwei tage hintereinander davon und am zweiten tag ist es noch viel leckerer als am ersten! und der rest wird eingefroren und der große aufwand hat sich dreifach gelohnt, wenn wir es dann wieder auftauen und geniessen können!
ach ja, wir essen die krautwickel mut einem klecks schmand. ich mache ein elke spezial draus und schöpfe mir viel von dem kochwasser in meinen teller, schneide den wickel in mundgerechte stücke und vermenge alles, so dass ich es nur noch löffeln muss. dazu esse ich ein wenig brot, das ich am schluss noch zum austunken des tellers nehme. meinen teller könnte man gerade so wieder in den küchenschrank stellen, so sauber ist er ausgetunkt!
so das war einiges an text, seid ihr hier unten angelangt?
wenn denn noch fragen offen sind, scheut euch nicht sie mir zu stellen.
guten appetit